Wahnsinns-Kampf
1:2! Herthas bittere Pleite in Bremen
25. September 2011 20.29 Uhr, Carsten Priefer
Mit neun Mann verliert Hertha BSC bei Werder Bremen erst in der Nachspielzeit 1:2.
Das darf doch nicht wahr sein! Nach einem Wahnsinns-Kampf und Gelb-Rot für Lell und Ramos verliert Hertha in der Nachspielzeit 1:2 in Bremen. Damit endet die Serie nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen in Folge.
Das darf doch nicht wahr sein!
Nach einem Wahnsinns-Kampf und Gelb-Rot für Lell und Ramos verliert Hertha in der Nachspielzeit 1:2 in Bremen. Damit endet die Serie nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen in Folge.
Einfach nur bitter!
Denn es ist ein Spiel voller Emotionen und Aufreger. Hertha führt früh durch das erste Saisontor von Ramos nach toller Vorarbeit des überragenden Raffael (3.). Werder gleicht durch einen Kopfball von Pizarro nach Flanke von Fritz aus (23.). Dabei sieht Torhüter Kraft ziemlich kraftlos aus. Außerdem ging dem Treffer ein Foul von Pizarro an Kobiashvili voraus.
In der zweiten Hälfte überschlagen sich die Ereignisse. Der bereits verwarnte Lell kassiert nach seinem Einsteigen gegen Wolf Gelb-Rot (57.) von Schiri Felix Brych. Und auch Ramos muss vom Feld. Gelb-Rot wegen Ballwegschlagens (63.).
Bei diesem Schiri sieht Hertha ROT! Allerdings darf sich kein Spieler über die beiden Platzverweise beklagen! Die Aktionen von Lell und Ramos sind vollkommen überflüssig.
Der eingewechselte Fabian Lustenberger: „Die Roten Karten gegen uns kann man geben. Aber insgesamt war die Kartenverteilung merkwürdig.“ Doppelt bitter wird es dann am Ende. In der 65. Minute setzt sich Raffael gegen Schmitz durch, kommt auf der Strafraumlinie zu Fall. Da hätte man Elfer geben können! Kurz danach vergibt der Brasilianer die Chance zum Sieg. Die Schlussphase wird noch hektischer. Pizarro wird bei seinem Kopfballtreffer zurückgepfiffen, weil er gegen Hubnik die Hände zu Hilfe nimmt. Werder-Trainer Schaaf protestiert heftig, muss auf die Tribüne (81.). Bis in die dritte Minute der Nachspielzeit hält Hertha das 1:1. Doch nach Ecke von Marin und Kopfballverlängerung durch Rosenberg köpft Pizarro tatsächlich noch das 2:1 für Bremen. Nach der Partie diskutieren Herthaner und Bremer über eine mögliche Abseitsstellung. Eine klare Auflösung liefern aber auch die TV-Bilder nicht. Hertha ist nach großem Kampf geschlagen. Die erste Auswärtsniederlage des Kalenderjahres für den Aufsteiger ist damit besiegelt. Unglücklicher hätte sie nicht kommen können. Peter Niemeyer: „Wir haben so viel investiert und können nichts mitnehmen. Der ganze Aufwand hat sich nicht gelohnt. Das ist so enttäuschend. Alles war für die Katz.“
BZ vom 25.09.2011
